Das Gesundheitsamt ist zunächst einmal die erste Anlaufstation für den besorgten Bürger, aber auch für die im Landkreis ansässigen niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Therapeuten, etc.. In der Regel sind im Rahmen der Corona Pandemie Hotlines eingerichtet und es werden umfangreiche Informationen bereitgehalten. Sowohl über die Infektion als solches, als auch über den Umgang damit. Beim Auftreten von Krankheitssymptomen ist auch das Gesundheitsamt die erste Anlaufstelle. Von dort erfahren Sie das weitere detaillierte Vorgehen. Es können über das Gesundheitsamt auch die aktuellen Standorte der zivilen Probeentnahmestellen erfragt werden. Verschiedene Gesundheitsämter halten einen mobilen Probeentnahme Trupp vor und haben hierüber die Koordination. Dieser kommt allerdings nur in dringenden Fällen zum Einsatz! Entweder bei Personen, die sich in Quarantäne befinden, keine Möglichkeiten haben eine Probeentnahmestelle selbst anzufahren, oder schwer erkrankt sind. Scheuen Sie sich nicht Ihr Gesundheitsamt zu kontaktieren!
Wie erkenne ich, ob ich mich mit dem Corona-Virus infiziert habe?
Die Infektion äußert sich durch grippeähnliche Symptome, wie etwa trockener Husten, Kurzatmigkeit, erhöhte Temperatur, Fieber und Halsschmerzen. Das Gesundheitsamt weist aber ausdrücklich darauf hin, dass nicht jede Erkältung auf eine Infektion mit dem Corona-Virus hindeutet. Gerade zur Grippe-Zeit haben derzeit viele Menschen Husten, Fieber, Schnupfen oder andere Erkältungserscheinungen. Diese Krankheitserscheinungen können auf eine Corona-Virus-Infektion hindeuten, wenn:
1. Sie sich bis 14 Tage vor Erkrankung in einem der Risikogebiete, aufgehalten haben oder
2. Sie bis 14 Tage vor Erkrankung Kontakt zu einem Menschen mit bestätigter Corona-Virus-Infektion oder einer Kontaktperson (Kat1) der selben hatten.
Nur in diesen Fällen liegt ein Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus vor.
Die zurzeit festgelegten Risikogebiete finden Sie täglich aktualisiert auf der Internetseite des RKI. Rückkehrer aus einem Risikogebiet sollten sich zudem beim Gesundheitsamt melden! Siehe Allgemeinverfügung des RKI. Alle weiteren Informationen sind über die Internetseite des Robert Koch Institutes (www.rki.de) zu beziehen.
Was kann ich tun, wenn das bei mir zutrifft?
Das Gesundheitsamt empfiehlt, die Hausärztin oder den Hausarzt anzurufen, aber zunächst nicht direkt in die Praxis zu gehen. Im Telefonat kann ein Untersuchungstermin beim Hausarzt vereinbart werden. Wenn die Hausärztin / der Hausarzt nicht erreichbar ist, etwa am Wochenende, sollte der kassenärztliche Bereitschaftsdienst unter 116 117 angerufen werden. Eine weitere Möglichkeit ist, das Klinikum anzurufen und den Fall zu schildern. Das weitere Vorgehen wird dann mit Ihnen besprochen. Sollte ein begründeter Verdacht, bzw. ausgeprägte Krankheitssymptome im Zusammenhang mit einer Covid-19 Infektion vorliegen, wird Ihnen eine Überweisung ausgestellt werden, mit der Sie zu einer Probeentnahem gehen / fahren können. Der Hausarzt oder das Klinikum informieren dann das Gesundheitsamt bei einem positiven Befund. Entsprechend den Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts wird vom Gesundheitsamt das weitere Verfahren festgelegt.
Wie wird festgestellt, ob eine Infektion vorliegt?
Für Probenabstriche bei Corona-Verdachtsfällen gibt es regional unterschiedlich, Probeentnahmestellen (Drive-in-test-station) wo diese Abstrichproben entnommen werden, oder auch mobile Probeentnahme-Teams für ausgesuchte Fälle, die z.B. die Drive Ins nicht anfahren können. Die regionalen Testzentren werden durch die Bezirksstelle der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), teilweise auch durch die Bundeswehr, aufgebaut. Das Gesundheitsamt erhält Informationen zu begründeten Verdachtsfällen von den Hausärztinnen und Hausärzten. Dazu wird dann ein Termin vereinbart und der Ort der Probennahme mitgeteilt. Wenn das Ergebnis vorliegt, wird das Gesundheitsamt das weitere Vorgehen mit den beprobten Personen absprechen. Eine Information über ein positives Testergebnis wird dem Gesundheitsamt gemeldet.
Was leistet die Bundeswehr im Zusammenhang mit dem Virus?
Für die Bundeswehr beobachtet der Sanitätsdienst die Lageentwicklung und bereitet sich in enger Abstimmung mit den zuständigen zivilen Behörden auf weitere Fälle vor. Sämtliche Vorsorgemaßnahmen werden durch das Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz zentral vorgegeben und alle Maßnahmen durch das eigens dafür eingerichtete Lagezentrum koordiniert. In den Landkreisen sind die KVKs (Kreisverteidigungskommandos) im Rahmen der ZMZ (zivil-militärische-Zusammenarbeit) die erste Schnittstelle zwischen den zivilen und militärischen Organisationen. Behörden leisten sich gegenseitig Amtshilfe.
Ansprechpartner in den KVKs ist der Leiter Militärisch, ein Oberstleutnant oder der Leiter der Sanität, ein Oberfeldarzt.
So wurde unter anderem der erste Verdachtsfall in Deutschland bei einem Mann aus Bayern Ende Januar durch das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München bestätigt. Auf Anfrage des Auswärtigen Amtes an das Verteidigungsministerium wurde die Luftwaffe mit der Rückholung deutscher Staatsbürger aus der besonders betroffenen Region Wuhan beauftragt. Mittlerweile aus Regionen weltweit. Zu erfragen sind die Evakuierungsmaßnahmen bei den deutschen Botschaften des jeweiligen Landes. Im Februar und März wurden die Flüge durchgeführt. Die im Februar ausgeflogenen Personen wurden vorsorglich in einer Kaserne in Germersheim unter vierzehntägiger Quarantäne gestellt und sind mittlerweile wieder virusfrei entlassen.
Renommierte Virologen befürchten, dass es in absehbarer Zeit keinen wirksamen Impfstoff gegen Coronaviren geben wird. „Grund dafür ist, dass beim Coronavirus ein seltenes Phänomen auftritt, die sogenannten „infektionsverstärkenden Antikörper“, sagt Peter Palese, Leiter der Abteilung Mikrobiologe an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai Hospital in New York, der WirtschaftsWoche. „Wird eine Person geimpft und entwickelt daraufhin Antikörper, sorgt das Phänomen dafür, dass die Antikörper die Wirkung des Virus nicht bekämpfen, sondern verstärken“, beschreibt er den bereits vom Denguefieber bekannten Effekt. Das werde es massiv erschweren, einen sicheren Impfstoff zu entwickeln. „Das wird ein langer, langer Weg“. Als mögliches Problem sieht dies auch das Paul Ehrlich Institut an, das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe. „Die Hypothese, die sehr unterschiedlichen Verlaufsformen bei den Menschen, die mit SARS-CoV2 infiziert sind, durch dieses Phänomen zu erklären, erscheint unseren Experten durchaus als plausibel.“ So könnten die jetzt schwer erkrankten Menschen früher schon mal mit milden Formen von Corona-Viren in Kontakt gekommen sein und Antikörper gebildet haben. Allerdings existiere „derzeit kein echtes Wissen“, sagt die Sprecherin.
„Infektionsverstärkende Antikörper“ bewirken bei einer Zweitinfektion mit dem gleichen oder einem ähnlichen Subtyp des Virus einen schwereren Krankheitsverlauf. Beobachtet wurde das seltene Phänomen zum ersten Mal beim Denguefieber-Virus, das vor allem in den Tropen auftritt. Hier führte eine Impfung oder Zweitinfektion zum Teil zu einem deutlich schwereren Krankheitsverlauf. Unter diesem Phänomen erscheinen die Verläufe in Italien darauf zu beruhen, dass es in der Lombardei vor Jahren (50-60) eine unterschwellige Infektion oder „Grippe“-Epidemie gegeben hat und somit vor allem alte Menschen somit einer Sekundär-Infektion ausgesetzt waren. Das würde die schwere der Covid-Erkrankung bei älteren erklären! Damit verbunden die extrem hohe Letalitätsrate von über 10%. Die weitere Entwicklung und Beobachtung wird zeigen, wo das Corona-Virus einzugruppieren ist. Daher ist zunächst die erste Prämisse die Infektionskette zu unterbrechen! Ärzte, Zahnärzte, Kieferchirurgen und Kieferorthopäden müssen für sich eine Risikoabwägung treffen ihre Praxis zu schließen oder offen zu halten. Überkriterium ist hierzu natürlich die Aufrechterhaltung der ärztlich notwendigen Versorgung!
Geben wir dem Virus so wenig Chance wie möglich!